Deutsches Atlantikwall-Archiv

Normandie heute

 

Zurück

Stand 01.05.2019

Wir haben diese Seite - vormals als Normandie 2004 bezeichnet - in unserem web-Angebot renoviert belassen, weil wir immer wieder Fragen zu Besichtigungsmöglichkeiten speziell in der Normandie bekommen. Wir halten Sie hier auf dem Laufenden, was den invasionstouristischen Teil der Normandie anbelangt.

An der Küste des Cotentins

Viele selbst erlebte Begebenheiten haben wir auf dieser Seite kommentierend aus persönlicher Sicht wiedergegeben. 
Unsere zeitweise spitzen Bemerkungen resultieren also aus Erfahrungen - nicht aus Vorurteilen!

Es wurden längst nicht alle Museen hier erfaßt bzw. erwähnt oder gar besprochen !

Eine vollständige Beschreibung aller Museen und anderer Sehenswürdigkeiten findet sich in unserem

DAWA Sonderband 17 - Militärmuseen in Frankreich

 

Im

DAWA Sonderband 5 - Die 5 cm Kampfwagenkanone

sind alle Lafettierungsarten und Bauwerkstypen für die vor allem hier in der Normandie großflächig zum Einsatz gebrachte 5 cm Kampfwagenkanone (Kwk) zu finden. Nirgendwo ist die Typenvielfalt der Bauwerke für diese Waffe so groß wie in der Seine-Bucht.

Desweiteren sei auf die Artikel in den DAWA Nachrichten hingewiesen, die sich punktuell Spezialthemen widmen. Gerade über die Befestigungsanlagen in der Normandie haben wir zahlreiche Berichte und auch einige Sonderbände verfaßt.

 

2014 jährte sich der Landungstag nun zum 70. Mal. Diesmal war Ouistreham einer der Brennpunkte. Der Strandbereich wurde nun auch hier vollkommen umgestaltet.

Mehr als zwei Generationen nach der alliierten Landung in der Normandie müssen sich die Museen auf neue Besucherinteressen und eine völlig andere Besucherklientel - die im Ausgehanzug oder gebügeltem Flecktarn, Sommerkleidchen oder Leggins gehüllte - einstellen.

Die Dörfer an der Küste wurden „aufgerüscht“, überall stellen sich Gaststätten auf die neuen Besucher ein, die etablierten Museen versuchen mit Großexponaten zu punkten und neue Ausstellungen geben sich betont pädagogisch. So weit, so gut.

Im Wetteifern um die zahlungskräftigen Touristen werden die Besucher auch schon einmal mit einer Pak angelockt.

Touristenfänger bei der Pointe du Hoc
 
Lustig ist der Touristenrummel in Ste. Méré-Eglise American way of live in Ste. Mère-Église. Ein Besuch des direkt daneben liegenden Museum ist sicherlich wertvoller.
 
Es wird schlichtweg alles vermarktet, was irgendwie in einem Zusammenhang mit der magischen Zahl Eintausendneunhundertvierundvierzig, oder, im deutschen Sprachgebrauch, Neunzehnhundertvierundvierzig, zu bringen ist. Trotz 1944er Aufschrift: er schmeckte hervorragend!
 
Schaut man dann genauer hin, meint man eine gewisse Oberflächlichkeit im Museumsbetrieb zu erkennen, nach dem Motto „mehr Schein als Sein“. Hauptsache, die neuen „Attraktionen“ sorgen für mehr zahlungsfreudiges Publikum und man kann das nächste Jahr ohne Insolvenz überstehen. Der 70ste Jahrestag machte da keine Ausnahme, sorgte eher für Kontinuität.
 
Man achte auf den VF-Unterstand links vom Ladengeschäft Das berühmte Café am W 5 dient den „Invasionsküste in 6 Stunden-Touristen“ immer noch als beliebtes Fotomotiv und hat seinen besonderen „Charme“  als Kitschbude nicht eingebüßt.
 
Die Speisekarte strömt schon seit Jahr und Tag ihren „besonderen Reiz“  aus ... Noch Appetit?
VF Unterstand am W 5 Durch den Umbau zum Café bleibt der darin verborgene VF Unterstand immerhin erhalten.
 
Wissensdurstige Leser, die sich tiefer in die Materie einlesen möchten, haben es immer schwerer, fundierte Fachliteratur unter dem unüberschaubaren Wust der 3 Euro-Heftchen zu finden. Selbst diese werden mittlerweile durch großformatige Comic-Bücher (im Hardcover-Einband!!) verdrängt. Informationen? Und dann noch ohne Färbung großbritischer Autoren? Das wird schwierig.
Auf den ersten Blick gut sortierte Literaturshops in den Museen entpuppen sich denn auch als Malbuch- und Comic-Halde für die in Tarnfleck anreisende Generation der unter 12jährigen, deren Wissen über die Grausamkeiten kriegerischer Auseinandersetzungen sich darin beschränkt, daß es möglichst laut knallen und explodieren muß. Und dies, bitteschön, soll in den Museumsboutiquen nachvollziehbar in Form von Plastikmodellen und anderem Spielzeug erhältlich sein. Nicht nur den Freunden exakt ausgeführter Modell-Militärfahrzeuge dreht sich der Magen um.

Dabei hätte man gerne die wichtigsten Informationen auf dem Tablett (oder sogar auf dem Tablet im Internetcafé in der Hauptkampflinie?!) serviert bekommen. Nicht umsonst (wörtlich zu nehmen) sprießen überall an der Küste kleine Invasionsreiseunternehmen wie Pilze aus dem Boden, die in Kleinbussen zahlungswillige Touristen in der Gegend herumkutschieren und dabei allerlei Informationen verbreiten. Wie sinnfrei diese manchmal sein können, mußten wir feststellen, als wir hier und da einige der Gesprächsbrocken aufschnappen konnten. Da werden beispielsweise Kiesnester in Bunkerwänden – also nichts anderes als Baupfusch – auch gerne einmal martialisch als Beschußschäden verkauft. Arme Touristen!

Selten genug findet man Interessenten, die sich wirklich ALLES anschauen, was der museale Markt hergibt. Zugegeben, das meiste wiederholt sich, obwohl jedes Museum individuell durchaus seine eigenen Spezialitäten zu bieten hat – nur, die wollen entdeckt werden!
Da reicht es, am Freitagabend mit der Fähre in Ouistreham anzukommen, am Samstag mit stolzgeschwellter Brust die Kampfstätten Merville, Bénouville (Stichwort Pegasus-Bridge) und Riva Bella zu besuchen, am Sonntag gen Westen vorzustoßen und vielleicht noch auf der Pointe du Hoc nachzuschauen, was die Amerikaner mit den deutschen Besatzern anstellten. Mit gutem Essen und neuen Eindrücken vollgestopft, reist man dann am Sonntagabend wieder nach Südengland zurück.

Idylle an der Cote du Grace Und die Küste sinkt wieder in ihren werktäglichen Dornröschenschlaf.
 
Unsere ersten Besuchsvorschläge betreffen Reisende, die sich von Norden Frankreichs in die Normandie begeben, sich mehr als nur die Highlights ansehen wollen und einen kleinen Abstecher über die D 982 westlich Rouen nicht scheuen.

* * *

Das kleine Musée Août 1944 im Château von Taillis widmet sich der Aufarbeitung der Kämpfe um die Seine-Übergänge, über die die geschlagenen deutschen Resttruppen 1944 zurückfluteten. Es handelt sich also keineswegs um ein reinrassiges Invasionsmuseum. Es werden einige Handwaffen ausgestellt und Ausrüstungsgegenstände präsentiert. Modellbauer decken sich für verregnete Normandieurlaubstage mit ("echten"!) Modellen ein und Geschichtsinteressierte schließen hier ihre Wissenslücken über den bei allem Invasionsrummel oft vernachlässigten Frühherbst 1944.

Die Familie parkt man günstig bei einer Schloßbesichtigung. Schloß Taillis
Einzelteile von P IV Während die Kampfwagenfans etliche aufgearbeitete Bodenfundstücke deutscher Kampfwagen im benachbarten Museum finden.
 
Wer über die Somme-Schlachtfelder des ersten Weltkrieges anreisen will, der kann das Museum in Tosny besuchen. Auch hier gibt es nur wenig Großexponate, aber die Kämpfe um die Seine-Übergänge sind hervorragend dokumentiert. Immerhin, man kann eine V1 Replik aus der Nähe bestaunen.
Das Ganze ist keine zusammengesammelte Rumpelkammer, sondern eine übersichtlich aufgebaute Ausstellung.
Renault-Raupenschlepper
 

Von Tosny aus hat man zwei Routen in die Normandie zur Auswahl: binnenlands über Le Neubourg und die schnelle N 13 bis nach Caen oder über die mautpflichtige Autoroute de Normandie.

Die ebenfalls mautpflichtige Autobahn von Calais über Rouen bzw. Le Havre läßt mitsamt ihrer neuen Brücke über die Seine das ohnehin schon enge Honfleur verkehrstechnisch kollabieren – man ist ruckzuck vom Kanaltunnel aus im Land des Camembert und des Calvados angekommen (solange zumindest der Brexit noch nicht vollzogen ist).

In Honfleur Mit dem Wohnmobil oder einem Gespann durch Honfleur zu fahren, hat durchaus seinen speziellen Reiz ....
Manch einen Dickschiff-Lenker zieht es daher eher auf den etwas abseits liegenden, aber geräumigen WoMo-Übernachtungsplatz am Kanal.

Große Campingfahrzeuge werden zudem von der Küstenstraße nach Trouville ferngehalten: über 3,5t ist hier das Fahren verboten. Man sollte sich daran halten - es wird eng zwischen den Bäumen! Da ist schnell der Spiegel oder der halbe Alkoven weg. Immerhin ist die Sperrung besser, als auch diese schöne Strecke zur Schnellstraße auszubauen.
 
Gespannfahrer werden entlang der Küste sowieso ihre 'Freude' haben: künstlich verengte Ortsdurchfahrten machen die (Tor)T(o)ur zum Erlebnis und die allseits beliebten Ralentisseurs das mitgeführte Geschirr zum Scherbenhaufen.
Wie gut, daß man als anständiger Familienvater seinen tiefergelegten Golf / Manta schon vor vielen Jahren verkauft hatte. Der Frontspoiler wäre spätestens hier 'fällig' gewesen.
Shopping in der Normandie
 
Heißer Tip von uns: die frisch beim Bauern nach erfolgter Degustation erworbenen Cidre-Flaschen nur stehend transportieren - oder direkt am nächsten Aussichtsparkplatz ihrer eigentlichen Bestimmung zuführen - während der Göttergatte auf Bunkertour geschickt wird. Vielleicht ein Häppchen Camembert oder Livarot dazu?
 
Leitstand der MKB Vasouy Zum Anlaß des 60ten Jahrestages der alliierten Landung hatte sich ein Komitee gebildet, unter dessen Fittichen viele Events durchgeführt wurden. Auch zum 70. Jahrestag machte die Administration mobil und bot reichlich Veranstaltungen an.
 
Infomaterial bei:

Association Headquarters
Abbaye aux Dames
Place Reine Mathilde
BP 70067
F 14007 Caen - Cedex 1
Telefon: +33 2 31 94 80 26
Fax: +33 2 31 94 84 97
E-mail: info@normandiememoire.com
Internet: www.normandiememoire.com
 

Auch in Courseulles hat man sich für den Ansturm gerüstet

* * *

Wer sich durch die Badestädtchen an der östlichen Seinebucht durchgekämpft hat, wird seine Tour vielleicht westlich Cabourg (auf dem Weg dorthin die Batterie auf dem Mont Canisy besucht?) mit der Besichtigung der Batterie Merville beginnen. Die Batterie ist zu einem regelrechten Wallfahrtsort für britische Besucher geworden, wurde sie doch von luftgelandeten britischen Streitkräften niedergekämpft. Gerne wird aber verschwiegen, daß die Batterie bald darauf im Gegenstoß zurückerobert wurde – und in der Folgezeit mehr als ein Dutzend Mal die Besatzung wechselte. Im Kassenhäuschen bekommt man einen ersten Eindruck davon, was einen in den nächsten Museen erwarten könnte. In der Eingangshütte quetschen sich vier Mitarbeiter, ein Minishop und der Kassenbereich auf engstem Raum zusammen. Der Parkraum vor der Batterie ist an hochsaisonalen Tagen hoffnungslos überfüllt, zumal immer mehr wohnmobile Touristen anreisen, die meinen, hier unbedingt picknicken oder sogar – mangels anderer Möglichkeiten in unmittelbarer Nähe – übernachten zu müssen (natürlich sind die Satellitenschüsseln ausgefahren – man will ja nicht auf seine Spieleshows verzichten).

Seit einigen Jahren prunkt auch das Museum Merville mit einer DC-3.  Douglas C-47
 
HKB Merville Das Batteriegelände der Batterie Merville wurde parkähnlich planiert, sauber gemäht und für mit High-Heels bewaffnete Damen betrippelbar gemacht.

 

 

Das Mémorial Pegasus, professionell geführt und nicht weniger gern von Briten besucht, überzeugt durch einen guten Shop ohne drangvolle Enge, kompetente und freundliche Mitarbeiter sowie eine moderne Ausstellung zum Thema britische Luftlandungen an der östlichen Flanke der alliierten Landungsabschnitte. Außen kann man neben einigen Kampfmitteln noch die (abgebaute und hier ausgestellte) Original-Klappbrücke bestaunen, um die es bei den Kämpfen zur Sicherung des Orne-Kanalüberganges ging. Innen gibt es davon ein Modell und eine Menge Luftaufnahmen der Luftlandezonen.

Bestückt mit Geschützen, Fahrzeugen und einem Gleiter, ist der Ausbau des Freigeländes des Mémorial Pegasus mittlerweile abgeschlossen. Die Pegasus-Brücke
 
Lastensegler auf dem Freigelände des Pegasus Mémorial
 
Erstaunlich, wie schnell die Bäume hier in die Höhe geschossen sind: 2014 verstecken sich die Exponate bereits unter ansprechend im Gelände verteilten Parkbäumen.

Eingang zum Pegasus-Museum

 

Aus einer begehbaren Bunkerstellung für Puristen entwickelte sich der sog. „Hermanhill“ - Stützpunkt bei Colleville-Montgomery in ein Freilichtmuseum im touristischen Stil. Das hat mehr Parkraum und wieder mit Einzelteilen ausgestattete Musterbauwerke zur Folge. Leider ist außerhalb der offiziellen Führungszeiten nicht alles mehr zu besichtigen, was vor einigen Jahren (siehe dazu auch unseren Bericht im Heft 34 der DAWA Nachrichten) noch begangen werden konnte. Dafür wurden mehr Bauwerke freigelegt, darunter ein Wach- und ein Küchenunterstand. Näheres dazu in den DAWA Nachrichten 71.

 
Küchenunterstand im W 17 [DAWA Stefan Blöß]

Sowohl Colleville-Montgomery (einigermaßen ruhig am östlichen Ortsrand, mit Ver- und Entsorgung für die wohnmobile Clientel) als auch das benachbarte Hermanville (Zentrumslage) stellen eine Handvoll Wohnmobil-Übernachtungsplätze zur Verfügung.

Endlich in Ouistreham angekommen, sollte man auf keinen Fall einen Besuch des Hochleitstandes in Riva Bella versäumen. Den Innenparkplatz des Atlantikwallmuseums in Riva Bella nutzt man für Großexponate. Früher ein Geheimtip für Lesehungrige, wurde das Literaturangebot mittlerweile drastisch reduziert – Masse statt Klasse.
 
Hochleitstand der Batterie Riva Bella in Oustreham

Nachdem in Courseulles ein neues Museum (Juno Beach Center) entstand, ist und bleibt der Rest der Stellung unter dem sandigen Abraum verschwunden. Lediglich ein R 666 (Kuppel abgeschweißt) kann im Rahmen von Führungen besichtigt werden. Die Decken der getunnelten Laufgräben dienen als Wegebefestigung. Welch ein Gegensatz zu den Freilichtmuseen Colleville, Les Perruques (Maisy), Marcouf und Azeville, wo man sich alle Mühe gibt, die erhaltenen Bauwerke zu konservieren und begehbar zu machen. Einige wenige Bunker der Weststellung sind immerhin noch zu finden.

Juno Beach: ein R 666 wird ausgegraben Hier hätte sich die éinmalige Gelegenheit ergeben, die Infrastruktur eines gut erhaltenen Infanteriestützpunktes zu erläutern. Die Bauwerke waren ja vor der Museumseröffnung noch vorhanden. Einige wurden nur zugeschüttet, ebenso wie die überdachten Laufgräben.
 
So neu wie das Mémorial war an den ständig in den Eingang wehenden Flugsand hat der Architekt wohl nicht gedacht. Vielleicht wären hier einige Originalfotos lehrreich gewesen ... Juno Beach: der Doppelschartenstand am Osteck der Stellung
 
Die Auswahl der wenigen Außenexponate ist noch unausgewogen. Mittlerweile benötigte man dringend einige „Eye-Catcher“, nachdem die (immer noch den Bundesadler negierende) Flaggenparade am Parkplatzkreisel als Außen-Attraktion scheinbar nicht mehr ausreichte.

Arromanches platzt schon ab Ostern aus allen Nähten. Auf der Anhöhe im Osten (wo sich eine deutsche Funkmeßstellung befand) jaulen ständig die Auto-Alarme, in der Stadt ist man vor knöllchenschreibenden Ordnungshütern nicht sicher und am Landungsmuseum reiht man sich in die Besucherschlange ein, um die mittlerweile antiquierten Dioramen begutachten zu können. Unser Tip an die reisemobilen Freunde: am Sportplatz kann man offiziell übernachten (mit Ver- und Entsorgung). Nicht schön, aber preiswert und für uns lange Anmarschwege gewohnte Bunkersucher - gefühlt - mitten im Zentrum.

Senkkasten des Mulberry-Hafens Immerhin, der 'gemeine' Tourist macht das Beste aus den Trümmern am Strand: Sonnenbaden im Schutz des Mulberry.
Was kann es Schöneres geben?

In der Batterie Longues hat man hier und da weitere Kleinstunterstände und Tobruks freigelegt und bietet geführte Touren mit einem Golfcaddy durch die Stellung an. Für Veteranen bestimmt eine prima Einrichtung. Lustig wird es, wenn diese Gefährte vollbesetzt mit kernigen tarnfleckgemusterten und mit Videokameras bewaffneten 30jährigen Gestalten durchs Gelände schaukeln. Mittlerweile ist der Parkplatz erweitert worden und die Touristen werden busweise über die Stellung ausgeschüttet. Zuständig für die Erhaltung der Batteriestellung ist seit 2006 das Verkehrsamt in Bayeux.

Wirksamer als alle Angriffe: Touristen Auch hier unser Tip: zum Fotografieren muß man früh aufstehen.


Immer mehr von übernachtungswilligen Wohnmobilen bevölkert, wird der Parkplatz des nachts zur Wallfahrtsstätte von Automardern. Die harmlosere und nicht ungern gesehene Variante des nächtlichen Treibens ist die patrouillierende Polizeistreife, die nach lichtscheuen Gestalten Ausschau hält, die hier mit allerlei Dingen dealen. Die schrägen Stellplätze in Richtung 'Le Chaos' sind ein Fall für "echte" Roadrunner.

Im Leitstand [SBL] Pavillon des Freilichtmuseums Longues [SBL]

In Port-en-Bessin wurde die Ostmole umgestaltet. Der Platz, auf dem das Filmcasino von Ouistreham stand, ist eingeebnet, der Ringstand 65a dort ist daher noch nicht einmal mehr in seinen Umrissen zu erkennen.

Filmfans ("Der längste Tag") werden den rechts abgebildeten alten Wachturm erkennen. Den hatte man für den Film flugs von Port-en-Bessin nach Ouistreham "verlegt". Wachturm oberhalb des Hafens von Port-en-Bessin
 
Wieder ein Hinweis für Reisemobilisten: der wunderschön gelegene Übernachtungsplatz auf der Ostmole wurde geschlossen. Die lieben Kollegen haben es wohl mit ihrer Abwasserentsorgung direkt ins Meer übertrieben.  Aufatmenderweise konnten wir feststellen, daß kein Landsmann von uns darunter war. Trotzdem, eine Ferkelei ist es so oder so. Alternative WoMo-Plätze bieten sich oberhalb in der Stadt an: offiziell, schräg und unromantisch.
 
Der Eingang zum OVERLORD-Museum 2017 Am Kreisverkehr, von dem aus die Stichstraße zum W 62 und zum amerikanischen Soldatenfriedhof abzweigt, wurde 2012-13 das Overlord Museum aus dem Boden gestampft.
Mittlerweile hat es sich zu einer sehenswerten und empfehlenswerten Ausstellung mit einigen seltenen deutschen Exponaten und einem gut sortierten Shop gemausert. US Selbstfahrlafette vor dem OVERLORD-Musuem

Wir fragen uns, wer denn das alles noch besuchen will. Die Tendenz bei den (neuen oder neu restaurierten) Landungsmuseum scheint zu lauten: je pompöser, desto besser.

Maison de la Liberation Eine Ausnahme entdeckten wir 2017: das frisch eröffnete Haus der Befreiung oberhalb des OMAHA-Landeabschnittes. Der alte Hof wurde zu einem Museum umgestaltet.


Die kleinen, aber oft gut "sortierten" privaten (Sammler-)Museen, die (leider) den Fehler machten, ihren Museumsmuff nicht zu modernisieren, dürften mit den neuen Museen, die sich meistens denn auch "Mémorial" nennen (dürfen?) und einen gewissen didaktischen Anspruch haben (wollen), wohl eine arge Konkurrenz bekommen, weil die allgemeine Besucherklientel, wie von uns festgestellt, sich allzu oft vom Äußeren blenden läßt.

Mittlerweile (2016) hat jeder Landungsstrand solch ein Vorzeigemuseum, wobei sich das Museum in Ver-sur-Mer ("GOLD"-Abschnitt) noch ein wenig schwertut. Das Museum des GOLD-Landeabschnittes liegt in Ver-sur-Mer
Wrack im November 2002 - mittlerweile auch geräumt Zurück zum OMAHA-Landeabschnitt.
Als Freilichtgelände lockt das WN 62 den Bunkerforscher, leider aber auch Diebesgesindel auf den Parkplatz oberhalb dieser Stellung. Hier sollte man ganz früh am Tag hinfahren - sonst hat man statt Bunker nur Touristen in der Linse.

Die Strandpromenade vom Omaha-Beach ("Bloody Omaha") wurde renoviert, die Straße neu asphaltiert, nahezu alle ufernahen Bauwerksreste beseitigt.

 
Am erfreulichsten ist noch der Besuch im renovierten, modernisierten und erweiterten Omaha Museum bei Les Moulin / St. Laurent, welches sich mittlerweile ebenfalls als Mémorial tituliert. Hier hat sich nach der Renovierung eine Menge getan. Vor allem der Empfangsbereich samt Shop wurde vergrößert und präsentiert sich hell und freundlich. Le Moulin: mittlerweile als Mémorial tituliert

Das Museum D.Day Omaha hat es tatsächlich bis zum 60. Jahrestag geschafft, die Segmente einer Landungsbrücke zu einem Ganzen zusammenzusetzen. Bei unserem Besuch im Mai 2004 hatten wir dies nicht für möglich gehalten. Zum Vergleich zum heutigen Zustand die untenstehenden Bilder.

Landungsbrückenteile im Frühjahr 2004 Museum D.Day Omaha: Landungsbrücke 1944

Neuer Parkraum wurde hinter dem Museum geschaffen. Leider wird dieser abgesperrt, so daß man nicht auf die Öffnung warten kann, wenn der Eingang zum aus allen Nähten platzenden Wellblechhangar mal wieder unprogrammgemäß verrammelt ist. An den Außenexponaten kann man sich immer weniger erfreuen - langsam aber sicher verrottet alles mangels Pflege.

Aufrüschung des D Day Museums Omaha Aufrüschung des D Day Museums Omaha

Seit 2017 scheint man sich aber wieder mehr Mühe zu geben, wobei zumindest der Kassenbereich dringend modernisiert werden müßte.

Verlassen wir hier den OMAHA-Strandabschnitt und fahren westlich weiter. Wenige Kilometer auf der Küstenstraße und schon lenkt ein riesiger Kreisverkehr die Besucherströme zur Pointe du Hoc.

Parkplatz Pointe du Hoc Eine Zufahrtsstraße der Art wie bei Utah-Beach schön gerade für die langen Staatskarossen wurde 2004 neu angelegt, der riesige Parkplatz total umgelegt und umgestaltet. 

In der Erinnerungshalle wirkte bislang vieles leblos, auch wenn die Büsche mittlerweile gewachsen sind, die Zufahrt nicht mehr so trist wie auf unserem Foto aussieht und der Parkplatz gerammelt voll ist. Die WoMo-Fahrer werden vorher auf einen separaten Platz gelotst.

Im neuen Dokumentationszentrum wird der Sinn und Unsinn der Erstürmung der Pointe du Hoc dargestellt – sehr aus alliierter Sicht.

Achja, die eigentliche Stellung existiert auch noch. Wohlgemerkt: Noch!

Pavillon an der Pointe du Hoc
Pointe du Hoc: L 409A  

Denn das Meer nagt unaufhaltsam an den Klippen und tut ein übriges. Wenn es nicht die Touristen schaffen, den Bunkerresten den Garaus zu machen, der Verwaltung gelingt dies bestimmt, in dem sie das Gelände in einen Park verwandelt.

Die Heeresküstenbatterie Les Perruques (Maisy) südwestlich von Grandcamp-Maisy in der Normandie wurde für die Sommersaison 2006 ausgegraben. Vollmundig wird dem Besucher versprochen, er würde hier die größte Batterie (des Atlantikwalls, Frankreich, der Normandie oder nur vom Calvados?) sehen. Französischer Nationalstolz? Nein! Denn der Betreiber ist ein Engländer.

Aber überzeugen Sie sich selbst! Das Foto zeigt einer der offenen Geschützstellungen der HKB Les Perruques. Wenn allerdings - wie ebenfalls (schon für 2008!) angekündigt - die benachbarte Batterie ebenfalls noch zur Schau gestellt wird (2019 war dies noch nicht der Fall), ist man dann schon einige Minuten unterwegs. Les Perruques: die Anlagen im Frühjahr 2006
Geschütze auf dem Museumsgelände [DAWA SBL]
Unsere Besuche in den letzten Jahren ergaben: ein neues Holzbüdchen am Eingang, einige Geschütze (nicht im besten Zustand) in den Bettungen und im Vorgelände. Im Museumsgelände veränderte sich bis etwa 2019 bis auf Rodungsarbeiten sonst nichts mehr, die Nachbarbatterie war weiterhin unberührt, wenn auch freier einsehbar.
Dem Pächter gehörte wohl auch die nun verkaufte Batterie "York" (bei Cherbourg), die ihren Dornröschenschlaf weiterschläft. Pavillon der Museumsbatterie Maisy
Die R 612 der Nachbarbatterie Die R 612 in Batterieaufstellung (!!!) der Nachbarbatterie beachtet keiner der Besucher. Eigentlich schade, daß bislang nichts aus der Ankündigung wurde, die Batterie zu erschließen.

Wie schwierig der Betrieb eines neuen Museumsvorhabens sein kann, wurde anschaulich am Panzermuseum Catz demonstriert.

 
Das 2013 eröffnete Normandy Tank Museum bei Catz stellte hauptsächlich US Material, aber auch einige deutsche Exponate zur Schau.
Das Museum war auf Wachstum angelegt und benötigte dafür etwa 100.000 Besucher pro Jahr. Eine Besucherzahl, die nie erreicht wurde und das Museum 2016 zur Schließung veranlaßte.
Auch waren die benachbarten Einwohner angeblich nicht erbaut von dem musealen und manchmal lauten Treiben.
Dioramen im Panzermuseum Catz, kurz vor der Schließung [DAWA SBL]
Panzerwerkstatt Catz Und schon etablierte sich Ersatz! Das A 10 / Normandy Victory Museum hat sich – lagemäßig ein wenig verändert – neu etabliert. Abgestimmt ist die Ausstellung ganz auf die junge Clientel, u.a. mit Simulatoren und 3D-Brillen. Näheres dazu in den DAWA Nachrichten 71.

* * *

Unsere Fahrt führt uns nun aus dem Percée hinaus über die Autoroute de Normandie oder via Carentan endgültig in das Cotentin.

Wie lange mag das Landungsboot wohl noch im Yachthafen von Carentan dümpeln?


Bereits in St. Côme-du-Mont gibt es wieder etwas zu sehen.

Im Museum Dead Man's Corner von St. Côme-du-Mont könnte man sich mit Uniformteilen eindecken. Auch Gerätschaften und Waffen (!) werden hier verhökert. Mit stolzen Preisen von stolzen Besitzern! Dead Man's Corner
 
Para-Museum in St. Côme-du-Mont Direkt nebenan wurde 2016 das neue Luftlandemuseum D-Day Experience eröffnet, das wir kurz in den DAWA Nachrichten 68 beschreiben. Nun gibt es auch endlich ausreichenden Parkraum. Schließlich dauert es einige Zeit, wenn man beide Museen besichtigen will.
 
Auf dem Weg zur Küste durchquert man Ste. Marie-du-Mont, das erste befreite Örtchen in Frankreich. Überall findet man Gedenktafeln, Hinweisschilder, Museen, Souvenirläden und - wen wundert's - einen Militaria-Laden.
Normalerweise wirkt der Ort ausgestorben. Aber im Juni tobt hier die Schlacht ...
Ste. Marie-du-Mont

Frisch verkleidet im Phantasieflecktarn fährt man dann nach Nordosten zum Utah-Beach, um dem dortigen Museum einen Besuch abzustatten. Als eines der ersten Landungsmuseum wurde es anläßlich des 50sten Jahrestages der Landung verjüngt und vergrößert. Leider wurden dabei die Reste des allseits bekannten W 5 fast wiedererkennungslos "bereinigt". Dafür besticht die Ausstellung im neuen Gewand.
So ganz nebenbei wurde im Laufe der letzten Jahre die komplette Außenanlage neu gestaltet, so daß sich aus dem kleinen (und einem der ersten) Museum von einst (1970er Jahre) ein respektables Museumszentrum mauserte. Vielleicht hat es etwas damit zu tun, daß das Museum dem Departement und somit der öffentlichen Administration unterstellt ist und daher mit öffentlichen Mitteln gestützt werden kann.

Für die Saison 2012 gab es schon wieder ein Highlight: ein neuer Hangar beherbergt eine alliierte Transportmaschine. Der neue Hangar vom UTAH-Beach Mémorial
 
Die 88 mm Flak vom W 5 Bis 2013 wich der nahebei liegende Parkplatz einer großzügig angelegten Dünenlandschaft, in der die Außenexponate drapiert wurden.
Darunter befinden sich auch Bodenfunde von W 5.
 
2014 wurden die Parkplätze dann noch weiter weg verlegt, das Areal noch großzügiger gefaßt. Langsam kommt auch die Vegetation auf der künstlich angelegten Fläche in Gang. US Flak

 

Wer die amerikanischen Landungsstrände besucht, wird sich das berühmt-berüchtigte Ste.-Mère-Eglise kaum entgehen lassen wollen. Für die Amerikaner und Großbriten ist das Städtchen zum Wallfahrtsort und Invasionshochburg touristischen Treibens an der Westecke des Landungsgebietes avanciert. Die Gemeindeverwaltung tut ein übriges, um dies noch zu verstärken. Militärtourismus pur! Im Zentrum wetteifern Souvenir- und Militaria-Läden mit Militaria-Restaurants um die Gunst der Nicht-Wissenden (jungen) Familien und der strammen Reservisten. Jedermann will sich den einen oder anderen Euro verdienen.  

Kirche von Ste. Méré-Eglise Das Aushängeschild von Ste. Mère-Église hing 2012 etwas höher: durch den jahrzehntelangen Wind scheuerte die Fallschirmjägerpuppe die Mauersteine darunter blank. Die Puppe am Kirchturm von Ste. Mère-Église wird regelmäßig verjüngt (ebenso wie das Kriegsspielzeug in den Souvenirläden) und auch das dortige Luftlandemuseum wurde vollkommen neu aufgebaut. Nicht unbedingt besser, aber wohl im Stile der heutigen Zeit.
Rund um den Marktplatz gibt es reichlich Verlockungen, vom Militaria-Laden bis hin zu "Gourmet"-Restaurants.

2014 stellten wir eine Südostumgehung mit reichlich Park- und Übernachtungsplätzen fest, die aber dem Ansturm im Juni 2014 auch nicht genügt haben können. Den Platz an der Kirche scheint man nunmehr automobilfrei halten zu wollen.

Man beachte den Fallschirmspringer auf dem Dach
 
Krönung der Aktivitäten im Städtchen ist das jährliche Springen (mit dem Fallschirm). Das ganze Jahr über trifft man hier auf Reservistenvereinigungen, die sogar offiziell mit "Y-Tours" aus der Bundesrepublik Deutschland anreisen.

Die Batterie Marcouf wurde im April 2004 freigelegt und ist heute als Freilichtmuseum gut etabliert. Nachdem sich einige Jahre äußerlich nicht mehr sehr viel getan hatte, kann man ab 2008 auf einen Beobachtungsturm steigen und einen wiedereingerichteten Bunker betrachten. 2009 bis heute konnten wir weitere Fortschritte auf dem Gelände feststellen – der Betreiber bemüht sich weiterhin, die Stellung immer attraktiver zu machen und weitere Bauwerke freizulegen. So wurde auch der benachbarte Beobachtungsstand (ein Regelbau 120) der HKB Azeville ausgegraben, ist aber nicht öffentlich begehbar. Das 2017 neu gebaute Empfangsgebäude präsentierte sich 2018 kühl, sachlich und leblos. Das Literaturangebot beschränkt sich auf das übliche massentouristische, Spezielles sucht man vergebens, stattdessen findet man nur die üblichen Landungssouvenirs. Zugunsten eines zweiten Parkplatzes wurden die Anlagen der batterieeigenen Flak-Batterie geplättet, das anschließende Gelände wird anscheinend gerodet (Stand im Frühjahr 2019). Näheres über Entstehen des Freilichtmuseums Marcouf ist - reichlich bebildert - in unseren DAWA Nachrichten, Ausgabe 44 und 46, nachzulesen.

Die Anfänge des Freilichtmuseums 2004: mühsam muß nach erfolgter Rodung der Mutterboden entfernt werden. R 683 der MKB Marcouf 2004
 
Hinter der Kasematte wurde 2013 ein weiterer Bunker ausgegraben Übrigens ist die Stellung mit S-Drahtrollen gegen unbefugtes Betreten von Souvenirjägern und profitgierigen 'Bunkerforschern' gesichert. Leiden müssen darunter wieder einmal die interessierten Bunkerfotografen, die aus einer Stellung nichts anderes als Erinnerungen auf Celluloid oder Festplatte mitnehmen. 
2017 wurde der Leitstand baulich saniert und umgebaut – das ENDergebnis konnten wir leider noch nicht beurteilen.

Flak-Bettung auf dem Leitstand der MKB Marcouf

Der Leitstand von Marcouf wird 2017 umgebaut ...

 

Eine weitere Sehenswürdigkeit im UTAH-Abschnitt ist die Heeresküstenbatterie Azeville.

Schon 2007 sollte im Atlantikwallmuseum Heeresküstenbatterie Azeville eine 10,5 cm K 331 (f) einen der Geschützbunker zieren - die französische Administration brachte aber die Verhandlungen mit norwegischen Besitzern einer solchen Waffe zum Erliegen. Wir vermittelten seinerzeit den Kontakt und hätten uns über dieses Ausstellungsstück und damit über den Erfolg unserer Vermittlung sehr gefreut. So sollte es sein - restaurierter R 650 der HKB Azeville
 
R 650 - die Tarnung wurde nachgemalt, ist aber wieder verblichen Um die Stellung trotzdem um eine Attraktion reicher zu machen, malte man den nördlichsten Geschützstand mit einem dem Original nachempfundenen Tarnschema an. Leider hielt die Farbe nicht sehr lange der normannischen Witterung stand.
 
2014 wird nun der hart nördlich der Straße liegende R 649 in bunt präsentiert.

Immerhin haben mittlerweile auch Touristenbusse auf dem neuen Parkplatz im Südteil der Batterie reichlich Platz. Picknickbänke laden zur beschaulichen Pause ein, während man auf die immer noch etwas sparsam angelegten Öffnungszeiten wartet.

Schartenfront eines R 649
Seitenwand eines R 649 Der Zahn der Zeit nagt auch hier: schon blättert der "neue" Tarnanstrich wieder ab (2017) 
 
Mit einem Schlag über das neu eröffnete World War II Museum in Quinéville (hier sollte man sich eine halbe Stunde Zeit nehmen und sich die Schießschartendetails der Panzermauer ansehen, die sich südlich und nördlich des Museums befinden), daß das alte Freiheitsmuseum 2017 ersetzte, geht es an die Nordküste des Cotentin. Panzermauer nördlich des Strandzuganges
 
Eingang zum Fort du Roule Lange Jahre war das Fort du Roule eines der damals noch nicht so zahlreich vorhandenen Invasionsmuseen. Endlich wurde es wieder museal zugänglich gemacht – und noch mehr: die unterhalb liegende Marinesperrbatterie im Berg des Fort du Roule kann mit Führungen besichtigt werden. Näheres dazu und zu der Besichtigung der MKB Fort du Roule in den DAWA Nachrichten 71.

 

 
Im Norden des Cotentin angekommen, stellt sich die Frage, ob es durch die Hohe Normandie zurück nach Mitteleuropa geht, oder ob man noch genügend Zeit hat, der Bretagne einen Besuch abzustatten. In beiden Fällen sollte man die Augen offenhalten - denn nicht nur an der Küste sondern auch im Inland haben die Kämpfe nach der alliierten Landung ihre Spuren hinterlassen. Die umkämpfte Brücke in St. Fromond
 
Brückenwehr bei Carentan Mittlerweile werden nicht nur Kampffahrzeuge als historische Stätten ausgeschildert, sondern auch taktisch wichtige Geländeabschnitte oder heiß umkämpfte Brücken.
 
Zum Schluß wieder eine schlechte Nachricht:
das Museum bei Avranches, eines der ersten, das ich in den 70ern kennenlernte, wurde schon vor einigen Jahren aufgelöst.
Schade! Das Museum bei Avranches existiert nicht mehr.

Alles in allem bleibt dem Chronisten nur noch festzustellen, daß sich die Normandie langsam aber sicher zu einer touristischen Hochburg nicht nur für das Stammpublikum aus der Île de France (Räder weg von den Überlandstraßen nach Paris am Ostersonntag-/montagabend!) entwickelt hat - mit allen Vor- und Nachteilen. Mehr Ruhe findet man in den Dörfchen und an den Stränden des Cotentin. Für Bunkerkenner ist das Departement Manche bislang sowieso der "Geheimtip" zur Besichtigung noch vorhandener Strandwiderstandsnester und Heeresküstenbatterien, während das Calvados mit anderen Genüssen aufwarten kann, den Bunkersucher aber enttäuschen wird, der hier den unbezwingbaren Atlantikwall besichtigen will.
 
Meuvaines: Hier gibt es den besten Calvados weit und breit Unser Hinweis für Freunde edler Getränke:
abseits der Durchgangsstraßen auf Juwele der besonderen Art achten!
Vor allem, seit dieser Keller in Meuvaines – unserem Lieblingshersteller der feinen Tropfen – auch nicht mehr betrieben wird. Die Besitzer, die schon die Besatzer verköstigten, genießen nun ihren Lebensabend. Ihnen sei es gegönnt!
   

 

Zur Vertiefung:

[1] DAWA Nachrichten 44 - Normandie 2004
[2] DAWA Nachrichten 44 - Die Wiederauferstehung der Batterie Marcouf
[3] DAWA Nachrichten 46 - Nachlese Normandie 2004
[4] DAWA Sonderband   5 - Die 5 cm Kampfwagenkanone im Atlantikwall (Neuauflage - in Farbe!)
[5] DAWA Sonderband   7 - Die Batterie Azeville (Neuauflage - in Farbe!)
[6] DAWA Sonderband 10 - Die Regelbauten des Heeres im Atlantikwall  (vergriffen)
[7] DAWA Sonderband 17 - Militärmuseen in Frankreich
[8] DAWA Sonderband 30 - Bildband Heeresregelbauten, Teil 1 (tw. in Farbe)
[9] DAWA Sonderband 31 - Bildband Heeresregelbauten, Teil 2  (Neuauflage 2017 in Farbe!)

   

Willkommen ] Zurück ]

Stand: 22. März 2023

Impressum
Harry Lippmann, Schmittgasse 151, D - 51143 Köln  - Telefon: (02203) 87818
Harry.Lippmann@deutschesatlantikwallarchiv.de